Musik und Freundschaft verbindet – zum 60. Mal in Oesdorf
Im vergangenen Juli hat der Musikverein Messinghausen zum 60. Mal in Folge das Schützenfest der St. Johannes Schützenbruderschaft Oesdorf musikalisch gestaltet. Um diesem einzigartigen Ereignis einen würdigen Rahmen zu verleihen, veranstalten die beiden Vereine am 03.11.2018 gemeinsam ein großes Jubiläumsfest in der Oesdorfer Schützenhalle. Die Festivitäten beginnen nachmittags zunächst für geladene Gäste aus beiden Ortschaften.
Die Musikerinnen und Musiker und die Mitglieder der St. Johannes Schützenbruderschaft freuen sich, viele alte und aktuelle Wegbegleiter begrüßen zu dürfen. Dazu zählen selbstverständlich ehemalige Musiker, Vorstandsmitglieder der Schützenbruderschaft, Festwirte, Sponsoren und natürlich die vielen Oesdorfer, die ihre Häuser immer wieder als Unterkunft für die Messinghauser Musiker zur Verfügung stellen. In gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen finden sich sicherlich zahlreiche Gelegenheiten, alte Geschichten und lustige Anekdoten aus den vielen vergangenen Jahren auszutauschen.
Ab 19:30 Uhr beginnt dann der öffentliche Teil des Festes, zu dem jeder herzlich eingeladen ist! Nach der Begrüßung und kurzen Ehrungen gestaltet der Musikverein Messinghausen ab 20:00 Uhr einen bunten Tanzabend im Stil eines Schützenfest-Samstags in Oesdorf. Die Besucher dürfen sich außerdem auf ein deftiges Grünkohlbuffet, eine große Longdrinkbar und eine Happy Hour mit 100 Litern Freibier freuen. Der Eintritt ist frei! Als besonderes Angebot für die Gäste aus Messinghausen wird ein Bustransfer nach Oesdorf und zurück bereitgestellt. Die genauen Abfahrtszeiten werden in Kürze bekannt gegeben.
So einfach war es für die Messinghauser Musiker Ende der 1950er Jahre noch nicht, Oesdorf zu erreichen. In einer Zeit, als das Oesdorfer Schützenfest noch „Lehmfest“ genannt wurde und die Musiker auf der sogenannten „Hühnerwieme“ über dem Tanzboden Platz nahmen, reisten die Musiker zunächst mit dem Zug nach Westheim und wurden von dort mit einem einfachen Fuhrwerk nach Oesdorf gebracht. Hier blieben sie dann drei Tage vor Ort, wo sie von ihren Herbergseltern verpflegt wurden. Obwohl die MusikerInnen heutzutage nicht mehr in Oesdorf übernachten, kehren sie immer noch jeden Montagnachmittag in ihrer Unterkunft ein, wodurch diese schöne Tradition am Leben erhalten wird.
Bestimmt ist dies auch einer der Gründe dafür, dass die Verbindung zwischen Messinghausen und Oesdorf im Laufe der Jahre immer enger geworden ist. Als der Oesdorfer Schütze Reinhold Schröder im Jahr 1995 den Vogel abschoss, wählte er die Musikerin Silvia Meschede zu seiner Königin. Aus dem Königspaar wurde schon bald ein Ehepaar, dessen beiden Söhne heute selbst aktive Musiker im Musikverein Messinghausen sind. Zwei weitere Ehen sind seit dem entstanden sowie zahlreiche Freundschaften, was in diesem Jubiläumsjahr sogar dafür gesorgt hat, dass mit Bianca Cramer eine Klarinettistin aus Messinghausen Mitglied im Oesdorfer Hofstaat geworden ist.
Rückblickend hat sich im Laufe der letzten 60 Jahre viel verändert. Die Älteren erinnern sich noch gut daran, dass die Verträge anfangs noch per Handschlag abgeschlossen wurden. Das wäre heute allein schon deshalb undenkbar, weil die Finanzämter schriftliche Unterlagen sehen wollen. Auch die Gage für die MusikerInnen lässt sich nicht mehr mit den anfänglichen „1170 Mark für 14 Musiker“ vergleichen. Dazu kommen viele technische Errungenschaften, deren Nutzung längst Standard für eine gute Festmusik geworden sind.
Gleich geblieben sind jedoch das gute Miteinander von Musikverein und Schützenbruderschaft, das gegenseitige Vertrauen und die ausgelassene Stimmung in der Oesdorfer Schützenhalle, wenn es wieder heißt: Schützenfest feiern- jedes Jahr drei Tage lang! Beste Voraussetzungen also, dass der Musikverein Messinghausen und die Schützenbruderschaft St. Johannes Oesdorf auch in Zukunft durch Musik und Freundschaft verbunden bleiben.
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